Hintergrund-Informationen

Desinfektionsmittel

Desinfektionsmittel helfen nur gegen Viren, wenn sie mindestens als “begrenzt viruzid” eingestuft worden sind.

Es reicht also nicht, wenn z.B. auf dem Desinfektionsmittel steht, dass es “über 99 % der Bakterien” abtötet. Für eine Wirksamkeit gegen Viren müssen diese immer auch benannt werden. Dafür sind die entsprechenden Desinfektionsmittel in “begrenzt viruzid”, begrenzt viruzid PLUS” und “viruzid” eingeteilt. Alle drei Arten töten Coronaviren, also auch SARS-CoV-2 ab.

Im normalen Umgang mit der augenblicklichen Situation ist das [Händewaschen][… allgemein] aber vollkommen ausreichend. Dies liegt daran, dass die grundsätzliche Wahrscheinlichkeit mit dem Virus in Kontakt zu kommen schon sehr niedrig ist.

10.1 Sterblichkeit Westfalen-Lippe

Um Studierende sinnvoll in der Versorgung schwerer Verläufe von COVID-19-Infektionen einzusetzen, ist natürlich zuerst der Bedarf abzuschätzen. Dies ist naturgemäß bei einer neu aufgetretenen Erkrankung schwierig. Nichtsdestotrotz soll hier versucht werden, zu entsprechenden Zahlen zu gelangen. Diese beziehen sich auf die lokale Region Westfalen-Lippe mit ca. 8,3 Millionen Einwohnern.

Wie unter den Hintergrund-Informationen näher dargestellt, wird für die nachgewiesenen Erkrankten eine Letalität von 0,7 % angenommen. Da aber nicht alle Fälle – aufgrund der häufig geringen Symptomatik – erfasst werden, kann man insgesamt eine Letalität von ca. 0,1 % annehmen (berechnet aus Kennzahlen des RKI).

Dies bedeutet bei einer “Durchseuchung” von ca. 60-70 % der Bevölkerung in Westfalen-Lippe, dass man im Verlauf der folgenden Erkrankungswellen mit ca. 5.400 zusätzlichen Toten rechnen muss. Da nach aktuellen Daten ca. jeder zweite wegen COVID-19 beatmete Patient stirbt, kann man entsprechend von ca. 10.800 zusätzlich beatmeten Patienten ausgehen. Schwere Verlaufsformen der Erkrankung dauern zwischen 3 und 6 Wochen, so dass man eine mittlere Beatmungsdauer von 3 Wochen vermuten kann.

Alles weitere hängt natürlich sehr vom weiteren zeitlichen Verlauf der COVID-19-Epidemie ab. Dies bedingt, wie viele Patienten gleichzeitig beatmet und dementsprechend medizinisch betreut werden müssen. Wenn die Ausbreitung des Virus nicht relevant verlangsamt wird, können aber enorme Mengen an zu beatmenden Patienten auf die Krankenhäuser zukommen.

Es gibt in ganz Deutschland ca. 1.900 Krankenhäuser mit im Durchschnitt knapp 16 Beatmungsplätzen. Westfalen-Lippe dürfte ca. ein Zehntel davon ausmachen und somit stehen hier ca. 3.000 Beatmungsplätze im Regelbetrieb zur Verfügung. Diese werden aber natürlich auch für andere Erkrankte benötigt.

Bitte beachtet: Die folgenden Berechnungen sind mit relativ unsicheren Grundannahmen durchgeführt worden. Sobald bessere Annahmen zur Verfügung stehen, werden sie entsprechend korrigiert.

Aktuell verdoppeln sich die bestätigten COVID-19-Fälle alle 2-3 Tage, dauerhaft wohl alle 4-5 Tage. Bei einer angenommenen Verdopplungsrate alle 3,5 Tage müssten spätestens zu Beginn der Osterferien 2020 ca. 1.000 Patienten mit COVID-19 zu beatmen sein.